Bericht zum Klubtreffen 1995

Am 30. September war wieder einmal soweit. Die Mitglieder der Joyce-User-AG waren in Königswinter-Ittenbach zum alljährlichen Treffen eingeladen. Vom höchsten Norden bis zum tiefsten Süden der Republik waren die Freunde des Joyce angereist. Einige davon, die sich bereits am Freitag auf die Reise gemacht hatten, mußten sich allerdings mit kilometerlangen Staus auf den Straßen abfinden. Viele Menschen nutzten wohl die Möglichkeit, wegen des Feiertags am Dienstag, das Wochenende zu verlängern. So kamen manche Joycer abgekämpft im Hotel Sonneneck an, doch ihre Minen hellten sich schnell auf, als in gemütlicher Runde - bei Kölsch - geplaudert und Spaß gemacht wurde (bis weit über Mitternacht).

Am Samstag, dem eigentlichen Tag des Treffens, wurden nach dem Frühstück die Computer mit dem jeweiligen Zubehör aufgebaut. Kartonweise wurde Material aus den Autos geladen und in den Saal geschleppt (Bücher, Zeitschriften, Kopien, Hard- und Software). Dort machte sich bald Regsamkeit breit: die ersten Vorführungen liefen, Diskussionen an den einzelnen "Ständen" wurden geführt, Hilfestellung bei Problemen wurde erbeten und gegeben.

Als sich nach dem gemeinsamen Mittagessen alle wieder im Saal versammelt hatten, bat Werner Neumeyer-Bubel die Anwesenden, sich zu seinem Bericht und der anschließenden Gesprächsrunde zu versammeln. Knapp 30 Teilnehmer konnten hierbei gezählt werden. Insgesamt tummelten sich ca. 40 Personen auf unserem diesjährigen Klubtreffen, davon 24 AGler mit Familienangehörigen und sieben Mitglieder des PCKlub Bonn.

In seinem Kassenbericht legte Werner die momentane finanzielle Lage der AG offen. Daraus war zu entnehmen, daß sie auf soliden Beinen steht. Das Geld wird ausreichen, auch weiterhin die Klubzeitung finanziell zu sichern.

Reiner Seitz stellte ein "Flashdrive" vor. Dieses wird vom englischen Hardware-Spezialisten CIRTECH angeboten mit einer Speicherkapazität von 1 MB (zur Zeit für ca. £ 60) und 2 MB (ca. £ 80). Vorteile: Enorme Geschwindigkeit des Ladens, RAM (Laufwerk M:) bleibt voll erhalten. Einschränkungen: Verlangt LocoScript 3, CP/M-Betriebssystem Version 1.15 oder höher, Flipper kann nicht eingesetzt werden. Eine detaillierte Beschreibung des Flashdrives steht in den letzten beiden Klubzeitungen (Nr. 36/23 und 37/29). Werner ist bereit, eine Sammelbestellung bei Cirtech aufzugeben.

Reiner konnte den Anwesenden die erfreuliche Mitteilung machen, daß es ihm gelungen sei, eine IDE-Festplatte an seinem Joyce zu betreiben. Den dazu notwendigen Treiber habe er selber entwickelt. Ein intensiver Test stehe zwar noch bevor, jedoch funktioniere bisher alles bestens. Für die Platine (von Tilmann Reh entwickelt) und den notwendigen Treiber sei mit Kosten von zusammen rund 120 DM zu rechnen. Für weitere 30,-- DM wird die Platine mit einer Echtzeituhr incl. Akku bestückt. Wenn genügend AGler Interesse zeigen, schreibt Reiner die entsprechende Software, die die aktuelle Zeit und Datum bei jedem Starten des JOYCE abfragt. Gebrauchte IDE-Festplatten ließen sich billig erwerben (z.B. auf Computer-Flohmärkten). Zu beachten sei, daß die Festplatte eine externe Stromversorgung brauche. Voraussetzung für das Betreiben sei eine CP/M-Version von 1.8 oder höher und eine LocoScript-Version ab 2.28 (siehe auch Klubzeitung Nr. 36/15). Reiners Ausführungen konnten anschließend an seinem aufgerüsteten Computer begutachtet werden.

Werner berichtete, daß Heinz Josef Thomas seine Mailbox geschlossen habe. Daher habe Michael Hildebrand angeboten, seine PC-Mailbox auch den Joyce-Usern zu öffnen. Primäre Voraussetzung dafür ist der Besitz eines Modems, einer Schnittstelle und einer DFÜ-tauglichen Software (z.B. Kermit). Damit eine Mailbox ihren eigentlichen Zweck erfüllen kann, müßten die User diese allerdings auch mit Daten füttern. Andreas Walther empfahl, einen anderen Weg zu gehen. Helmut Jungkunz betreibe die einzige CP/M-Mailbox in Deutschland. Daher sei es vernünftig, mit ihm eine Einigung herbeizuführen. Er erklärte sich bereit, Verbindung mit Helmut aufzunehmen. Prinzipiell ist erst zu klären, ob die entsprechende Resonanz seitens unserer Klubmitglieder vorliegt, d.h. in wieweit Interesse an DFÜ und Mailbox besteht. Denn nur bei entsprechender Beteiligung lohnt die Mühe eine Mailbox einzurichten. Weiter siehe 'Zur Lage der Nation' in der vorliegenden Klubzeitung !

Werner gab eine Anregung von Herrn Busjan weiter, eine Wartungsmöglichkeit für Hardware einzurichten (Tastatur gängig machen, Drucker reinigen ...), da manche Geräte doch schon recht alt seien und eine Wartung bräuchten, wie das bei anderen Geräten und Maschinen ja auch üblich sei. Bernhard Graßhoff übernimmt diese Wartungsarbeiten gegen Entrichtung eines Obolus. Übrigens: Sein Reparaturdienst und die Ersatzteilbeschaffung bzw. -lieferung bleiben der AG auch weiterhin erhalten.

In diesem Zusammenhang muß erwähnt werden, daß James Parry der AG ein Analyseprogramm überlassen hat ("Check up"), mit dem der RAM-Speicher, die Laufwerke, der Drucker usw. überprüft werden können. Jedem Mitglied steht dieses Programm zu Testzwecken zur Verfügung. Die Vorstellung des Programms erfolgt in einer der nächsten Klubzeitungen.

James hat der AG Literatur und Software geschenkt, von der ein Teil in die PD-Corner übergeht und somit allen zur Verfügung steht. Ein anderer Teil wurde beim Klubtreffen verkauft. Der Erlös geht in die Klubkasse. Zeitschriften, wie z.B. PC International, wurden an die Anwesenden verschenkt.

Benno Lux und Jörg Stalloch haben ebenfalls kostenlos Literatur zur Verfügung gestellt.

Michael Hildebrand hat dem Klub sein Modem geschenkt. Es ist bereits verkauft worden. Auch dieser Erlös geht in die Klubkasse.

Im Namen der AG all diesen Personen ein herzliches Dankeschön! Ein Dank ist auch denen auszusprechen, die durch ihre freiwilligen Spenden die Kasse aufgebessert haben und speziell Werner für die Vorbereitung des Klubtreffens.

Was gibt es sonst noch vom Treffen zu berichten?

    1. Insgesamt war die Besucherzahl etwas geringer als letztes Jahr. Allerdings waren auch zwei Klubs weniger vertreten: der Highscreen-Klub von Kay-Uwe Berghof und die SCUG von Helmut Jungkunz.
    1. Bernhard Graßhoff und Andreas Walther (acw-Soft) stellten ihre Produkte aus und vor.
    1. Michael Hildebrand führte Interessenten Windows 95 vor.
    1. Ein Flohmarkt mit computerbezogenen Artikeln war eingerichtet worden.
    1. Kontakte zum PC-Klub Bonn konnten hergestellt bzw. vertieft werden.
    1. Eine Diskette mit den "Highlights 95" konnte zum Preis von 2 DM erworben werden (siehe Klubzeitung Nr. 37/16).
    1. In Zukunft kann, wer will, sich zu jeder Klubzeitung eine Diskette zuschicken lassen, auf der die in der Zeitung vorgestellten Programme enthalten sind. Sollte dann noch Platz auf der Diskette sein, so wird diese mit PD aufgefüllt.
    1. Reiner hatte PD-Ware dabei. Wegen der großen Vielfalt an interessanten Demonstrationen an den einzelnen Rechnern war die Nachfrage allerdings gering. Kein Wunder, denn es war kaum möglich, allen Darbietungen im Saal aufmerksam folgen zu können.

Nicht wenige glückliche Gesichter konnte man entdecken. So manchem konnte an Ort und Stelle bei Problemen geholfen werden: Drucker installieren, Schalter einbauen, Programm- oder Hardwarefehler korrigieren...

Auch Müdigkeit war bei manchen Teilnehmern gegen Abend zu erkennen. Es war schon beinahe 21 Uhr, als die letzten Kisten in den Autos verstaut und die letzten Schrauben wieder in die zur Reparatur geöffneten Computer gedreht waren.

Der "harte Kern" von acht Leuten ließ es sich nicht nehmen, nach dem Treffen dem zeitgleich stattfindenden Weinfest in Königswinter einen Besuch abzustatten.

Nach dem Frühstück am Sonntag trennten sich so langsam die Wege auch der letzten noch anwesenden Joycer.

Und was hat das Treffen mir gebracht?

Wie immer viel! Selbst der weite Anfahrtsweg aus dem südlichsten Teil Deutschlands (Allgäu / Bodensee) hält mich nicht davon ab, jedes Jahr nach Ittenbach zu reisen. Im Gegenteil: Ich freue mich immer sehr darauf und genieße die Zeit von Freitag abend bis Sonntag morgen. Mir geht es nicht darum, viel Materielles nach Hause schleppen zu können, sondern besonders um die zwischenmenschlichen Kontakte. Hier ist viel von echter Hilfsbereitschaft, Kameradschaft und Herzlichkeit zu spüren. Wenn auch der Schlaf etwas kurz kommt, so trete ich jedesmal die Heimreise mit einem Gefühl der Zufriedenheit und der Freude, etwas Schönes erlebt zu haben, an.

Ich blicke schon heute gespannt auf unser nächstes Treffen.

Vielleicht lassen sich auch andere mal von dieser Atmosphäre anstecken.

Alois Festini